Wein altern zu lassen ist eine Art Kunstform, und bestimmte Rebsorten eignen sich viel besser für eine Langzeitlagerung als andere. Der Schlüssel liegt in der Struktur: hoher Säuregehalt, feste Tannine und manchmal Restzucker – all das trägt dazu bei, dass der Wein mit der Zeit anmutig reift.
In diesem Artikel untersuchen wir, welche Rebsorten am besten reifen, wie lange verschiedene Weine gelagert werden sollten und wann die Alterung zu weit geht.
Rebsorten, die gut altern
Einige Trauben haben von Natur aus ein besseres Alterungspotenzial. Hier sind einige der Top-Sorten, die für lange Kellerleben bekannt sind:
Rotweine
Cabernet Sauvignon
Eine der klassischsten Trauben zum Altern. Dank hoher Tannine und fester Säure verbessern sich viele Cabernet Sauvignons über 10–20 Jahre oder länger.
Nebbiolo
Die Traube hinter Barolo und Barbaresco ist bekannt für ihre intensiven Tannine und Säure. Diese Weine können 15–30 Jahre lang mit bemerkenswerten Ergebnissen altern.
Syrah/Shiraz
Besonders aus dem nördlichen Rhône (wie Hermitage) kann Syrah über 10–20 Jahre wunderschön reifen.
Tempranillo
In Regionen wie Rioja und Ribera del Duero werden Weine oft vor der Freigabe in Eichenfässern gelagert – aber die besten Flaschen können weitere 10–20 Jahre in der Flasche reifen.
Sangiovese
Weine wie Brunello di Montalcino zeigen, wie gut diese Traube altern kann und ihren Höhepunkt oft nach 10–20 Jahren erreichen.
Weißweine
Riesling
Besonders aus Deutschland, oft mit hohem Säuregehalt und etwas Restzucker. Spitzen-Rieslinge können 20–30 Jahre oder länger altern.
Chenin Blanc
Weine aus dem Loiretal (z.B. Vouvray) sind bekannt für ihre Struktur und ihr Alterungspotenzial – 10–20 Jahre sind nicht ungewöhnlich.
Chardonnay
Besonders im Eichenfass ausgebaute Beispiele aus dem Burgund (wie Meursault oder Puligny-Montrachet) können über 5–15 Jahre an Komplexität gewinnen.
Wie lange sollte man Wein altern lassen?
Die ideale Reifezeit hängt von der Qualität des Weins, der Rebsorte und der Struktur ab. Hier ist eine allgemeine Richtlinie:
WeintypEmpfohlene ReifezeitAlltägliche Tafelweine1–3 JahreMittelklasse-Rotweine3–8 JahreHochwertige Rotweine10–20+ JahreSüßweine (z.B. Sauternes, Tokaji)10–50 JahreFeinherber Riesling10–30 JahreIm Eichenfass gereifter weißer Burgunder5–15 Jahre
Wie lange ist zu lang?
Alle Weine haben einen Höhepunkt, und ja – man kann Wein zu lange altern lassen. Folgendes kann passieren:
Oxidation – die Farbe wird braun, und frische Fruchtaromen verschwinden.
Müdigkeit – der Wein wird dumpf, flach oder hohl.
Überalterung – einige Weine verlieren einfach ihren gesamten Charakter und Charme.
Weine, denen die Struktur zum Altern fehlt (wie Rosé oder einfacher Tafelwein), sollten am besten innerhalb von 1–2 Jahren konsumiert werden.
Tipps für den Start eines Weinkellers
Zwei Flaschen kaufen – eine jetzt trinken, die andere altern lassen. Über die Zeit vergleichen.
Richtig lagern – kühl (8–14°C / 46–57°F), dunkel und horizontal.
Flaschen beschriften – Kaufdatum und ideales Trinkfenster festhalten.
Unterwegs probieren – Ihr Gaumen ist Ihr bester Führer.




























