Wenn man an italienischen Schaumwein denkt, kommt den meisten sofort Prosecco in den Sinn. Doch Prosecco ist nur ein Teil einer viel größeren Welt – der von Spumante. Spumante ist kein Markenname und keine bestimmte Rebsorte, sondern ein Sammelbegriff für alle italienischen Schaumweine.
Was unterscheidet Spumante also von Prosecco – und wie steht er im Vergleich zu anderen Schaumweinen wie Champagner oder Cava? Hier findest du die Antworten.
Was bedeutet „Spumante“?
Spumante heißt auf Italienisch einfach „schaumig“ oder „sprudelnd“. Es handelt sich nicht um eine geschützte Herkunftsbezeichnung, sondern um einen technischen und stilistischen Begriff. Spumante steht für alle italienischen Schaumweine mit vollem Kohlensäuredruck, unabhängig von Rebsorte, Region oder Süßegrad.
Spumante kann weiß, rosé oder sogar rot sein – von süß bis trocken. Produziert wird er entweder mit der Charmat-Methode (zweite Gärung im Edelstahltank) oder nach der traditionellen Methode (zweite Gärung in der Flasche). Diese Vielfalt macht Spumante so faszinierend.
Prosecco – eine Art von Spumante
Prosecco ist zweifellos der bekannteste italienische Schaumwein – aber er ist nicht gleichzusetzen mit Spumante. Vielmehr ist Prosecco eine spezifische Art von Spumante, die eigenen Regeln unterliegt.
Die wichtigsten Unterschiede:
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Herkunft: Prosecco darf nur in bestimmten Regionen Norditaliens hergestellt werden, vor allem in Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Die hochwertigsten Prosecchi stammen aus Conegliano-Valdobbiadene und Asolo (DOCG).
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Rebsorte: Muss zu mindestens 85 % aus Glera bestehen.
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Methode: Prosecco wird fast immer mit der Charmat-Methode hergestellt, wodurch die frischen, fruchtigen Aromen erhalten bleiben.
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Stil: Prosecco ist in der Regel leicht, frisch und fruchtig – ideal als Aperitif. Im Gegensatz dazu bieten andere Spumante-Stile, insbesondere solche nach traditioneller Methode, oft mehr Komplexität.
Kurz gesagt: Prosecco ist eine klar definierte Schaumweinkategorie – Spumante hingegen ist ein Überbegriff für sämtliche italienischen Schaumweine.
Bedeutende Spumante-Regionen
Piemont – Asti Spumante & Moscato d’Asti
Süße, aromatische Schaumweine aus der Rebsorte Moscato Bianco. Asti Spumante ist voll perlend, Moscato d’Asti hingegen leicht moussierend (frizzante). Beide enthalten wenig Alkohol und passen perfekt zu Desserts.
Lombardei – Franciacorta
Italiens edelster Schaumwein, hergestellt nach der traditionellen Methode und oft lange auf der Hefe gelagert. Verwendete Rebsorten sind u.a. Chardonnay und Pinot Nero. Das Ergebnis: komplex, elegant und hervorragend zu Speisen.
Trentino – Trento DOC
Weniger bekannt, aber qualitativ herausragend. In den Alpenregionen entstehen hier Schaumweine mit feiner Perlage, Mineralität und Frische – ebenfalls traditionell hergestellt.
Venetien – Heimat des Prosecco (und mehr)
Neben Prosecco entstehen hier auch andere Spumante-Stile, oft von kleinen Produzenten – teils im Tankgärverfahren, teils traditionell in der Flasche vergoren.
Spumante im Vergleich zu anderen Schaumweinen
Kategorie | Spumante | Champagner / Crémant / Cava |
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Herkunftsland | Italien | Frankreich, Spanien usw. |
Herstellungsart | Charmat oder traditionell | Meist traditionelle Flaschengärung |
Stilvielfalt | Von süß bis sehr trocken | Meist trocken, oft komplex |
Rebsorten | Glera, Moscato, Chardonnay, Pinot Nero usw. | Chardonnay, Pinot Noir, Macabeo usw. |
Preis & Verfügbarkeit | Große Bandbreite, oft preiswert | Meist höherpreisig, vor allem Champagner |
Tipps von Corkframes: So genießt man Spumante am besten
Spumante ist ein Wein für besondere Momente – und jeder Korken erzählt eine Geschichte. Hier sind einige Empfehlungen für den perfekten Genuss:
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Asti Spumante zum Dessert – z. B. mit Erdbeeren, Gebäck oder weichem Käse mit Honig.
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Prosecco als Aperitif – frisch, leicht, ideal zu Snacks oder Meeresfrüchten.
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Franciacorta oder Trento DOC zum Essen – passt perfekt zu Butter, Pilzen oder Fisch.
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Rosé Spumante im Sommer – zu Gegrilltem, Salaten oder einfach solo genießen.
Und nicht vergessen: Jeder Korken markiert einen besonderen Moment. Heb ihn auf – und mach daraus eine bleibende Erinnerung.