Glögg, eine Art warmer, gewürzter Wein, hat eine lange und faszinierende Geschichte, die bis ins antike Rom zurückreicht. Während des Römischen Reiches war es beliebt, Wein mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen zu würzen, um seinen Geschmack zu verbessern und seine Haltbarkeit zu verlängern.
Später verbreitete sich dieser gewürzte Wein in die nördlichen Teile Europas, wo sich die Tradition weiterentwickelte und an den lokalen Geschmack und die Zutaten anpasste.
In Schweden nimmt Glögg einen besonderen Platz in den Winter- und Weihnachtstraditionen ein. Bereits im Mittelalter gibt es dokumentierte Hinweise auf gewürzten Wein, der oft „Claret“ oder „Hypocras“ genannt wurde. Die moderne Version des Glögg mit einem Hauch von Zimt, Kardamom, Ingwer und Nelken nahm im 19. Jahrhundert Gestalt an. Besonders beliebt wurde er während der schwedischen Romantik, als er oft als Teil der Weihnachtsfeierlichkeiten serviert wurde.
Außer Schweden haben auch andere nordische Länder wie Norwegen und Finnland ähnliche Traditionen. In Dänemark ist das beliebte Gegenstück zum Glögg als „Gløgg“ bekannt. Auch in Deutschland gibt es ein ähnliches Getränk, den „Glühwein“, der dort auf Weihnachtsmärkten sehr beliebt ist. In Ost- und Mitteleuropa gibt es auch Variationen dieses gewürzten Heißgetränks, wie zum Beispiel „Glühwein“ im Vereinigten Königreich und „Vin Chaud“ in Frankreich.
Globale Varianten von Glögg
Obwohl Glögg seine Wurzeln in Europa hat, hat sich die Tradition des Glühweins in andere Teile der Welt verbreitet. In den Vereinigten Staaten gibt es einen wachsenden Trend, im Winter „Glühwein“ zu genießen, insbesondere in Städten mit kalten Wintern. Sogar in Ländern wie Kanada und Australien wird gelegentlich Glühwein genossen, obwohl er nicht so weit verbreitet ist wie in Europa.
Serviertipps und Temperatur
Um Glögg richtig genießen zu können, ist die Serviertemperatur wichtig. Glögg sollte warm, aber nicht kochend serviert werden, damit sich die Aromen voll entfalten können. Die ideale Serviertemperatur für Glögg liegt zwischen 70 und 80 Grad Celsius (158 bis 176 Grad Fahrenheit). Dadurch ist das Getränk warm genug, um die aromatischen Gewürze freizusetzen, ohne dass der Alkohol verdunstet oder Verbrennungen verursacht werden.
Glögg wird traditionell in kleinen Tassen oder Gläsern serviert und kann mit Beilagen wie Rosinen und Mandeln genossen werden. Für diejenigen, die eine alkoholfreie Version bevorzugen, gibt es zahlreiche Alternativen mit demselben würzigen Geschmacksprofil, die mit Fruchtsäften anstelle von Wein hergestellt werden.
Glögg zu trinken ist nicht nur ein Geschmackserlebnis, es ist auch eine Möglichkeit, in den kalten Wintermonaten zusammenzukommen und gemeinsam zu feiern. Ob im schneebedeckten Schweden oder auf einem Weihnachtsmarkt in Deutschland, Glögg ist ein Getränk, das Körper und Seele wärmt.