Nur wenige Getränke verkörpern den Geist des italienischen Sommers so sehr wie Limoncello. Der intensiv gelbe Zitronenlikör ist zugleich einfach und raffiniert – ein Produkt aus Tradition, Handwerkskunst und sonnengereiften Zitronen.
Ursprünglich eine lokale Spezialität in den Küstendörfern Süditaliens, ist Limoncello heute ein globaler Favorit und erlebt aktuell ein großes Comeback in Bars und Hausbars weltweit.
Herkunft – Wer hat Limoncello erfunden?
Über die genaue Herkunft von Limoncello wird noch immer gestritten. Drei Orte beanspruchen den Ursprung für sich: Sorrent, Amalfiküste und Capri – alle bekannt für ihre außergewöhnlich aromatischen Zitronen. Einer beliebten Legende zufolge wurde der Likör Anfang des 20. Jahrhunderts von einer Frau auf Capri erstmals an Gäste in ihrer kleinen Pension ausgeschenkt. Andere wiederum vermuten, dass Limoncello bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht.
Fest steht: Limoncello ist tief in der süditalienischen Kultur verwurzelt und wird traditionell eisgekühlt als Digestif nach dem Essen serviert – frisch, geschmeidig und voller Zitrusaroma.
Wie wird Limoncello hergestellt?
Es ist erstaunlich, wie aus nur wenigen Zutaten ein so intensives Getränk entsteht:
Zutaten:
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Zitronenschale (von unbehandelten, möglichst biologischen Zitronen – ohne das bittere Weiße)
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Reiner Alkohol (traditionell 95 %, zu Hause geht auch Wodka)
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Zucker
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Wasser
Zubereitung:
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Die Zitronenschale wird für bis zu zwei Wochen in Alkohol eingelegt, damit sich die ätherischen Öle und Aromen lösen.
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Danach wird die Flüssigkeit gefiltert und die Schale entfernt.
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Ein Zuckersirup wird gekocht und mit dem aromatisierten Alkohol vermischt.
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Nach ein paar Tagen Ruhezeit ist der Limoncello trinkfertig.
Das Ergebnis ist ein süßer, frischer und aromatischer Likör mit intensivem Zitrusgeschmack und leicht öliger Textur.
Wusstest du schon...?
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Limoncello wird traditionell eiskalt getrunken – idealerweise zwischen -4 und 0 °C, oft direkt aus dem Gefrierfach.
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Die für echten Limoncello verwendete Zitrone heißt Sfusato Amalfitano und wächst nur auf den steilen Terrassen an der Amalfiküste.
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Selbstgemachter Limoncello ist in Italien ein beliebtes Geschenk – oft mit handbeschrifteten Etiketten und Familienrezepten.
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Es gibt inzwischen moderne Varianten wie Meloncello (mit Melone), Pistachiocello (mit Pistazien) oder sogar Chili-cello (mit Schärfe).
Das Comeback des Limoncello in der Cocktailwelt
Limoncello ist längst nicht mehr nur ein Digestif. Im Jahr 2025 erlebt er ein echtes Revival – vor allem in leichten, sommerlichen Cocktails. Besonders beliebt ist derzeit der Limoncello Spritz.
Serviert im Weinglas, vereint er Süße, Säure und prickelnde Frische – perfekt für warme Nachmittage oder festliche Anlässe.