Es gibt Hotels, in denen man einfach übernachtet. Und es gibt Hotels, die den Aufenthalt selbst zu einem Erlebnis machen – selbst wenn man das Gebäude nie verlässt. Hotel At Six, gelegen am Brunkebergstorg im Zentrum von Stockholm, gehört eindeutig zur zweiten Kategorie.
Ein Hauptgrund, warum wir uns für At Six entschieden haben, war die Lage. Nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof (T-Centralen) entfernt, wo alle U-Bahn-, Regional- und Fernzüge zusammenlaufen. Ob Stureplan, Kungsholmen, Södermalm oder die Altstadt – alles ist bequem erreichbar. Ein besserer Ausgangspunkt für ein Wochenende in Stockholm ist kaum vorstellbar.
Das Gebäude, in dem sich At Six befindet, war einst ein Bankgebäude – ein monumentaler Bau im Stil des Brutalismus. Heute ist es kaum wiederzuerkennen. Eine mutige Vision hat diesen Ort in ein neues Hotelerlebnis verwandelt – luxuriös, ja, aber mit einem ganz eigenen Charakter. Stilvoll, aber nie langweilig.
Mitten im Großstadttrubel hat At Six eine Welt für sich geschaffen. Ein ruhiger, bewusst gestalteter Raum, in dem Design, Service und Atmosphäre gleichermaßen Raum finden. Schon die Lobby – mit Kunst an den Wänden, gedämpfter Beleuchtung und angenehmer Akustik – fühlt sich eher wie eine Kunstgalerie als wie ein Hotel an. Berlin? Tokio? Nein – mitten in Stockholm.
Ein Anlass, zusammenzukommen
Wir bei Corkframes arbeiten normalerweise an verschiedenen Orten in Schweden – persönliche Treffen sind selten. An diesem Wochenende kamen fünf von uns in Stockholm zusammen, um gemeinsam neue Eindrücke zu sammeln und das Teamgefühl zu stärken. At Six erwies sich dabei als perfekte Basis – ein Ort zum Arbeiten, Genießen, Ausruhen und Inspirieren.
Das Zimmer mit Aussicht
Unsere Zimmer lagen auf Etage 15 und 13, und alle boten großartige Ausblicke über die Dächer Stockholms und den Brunkebergstorg. Doch die Aussicht von der 15. Etage war besonders beeindruckend. Dank der bodentiefen Fenster wirkte die Stadt wie ein ruhiges Meer aus Ziegeln und Schornsteinen.
Die Zimmer sind angenehm groß – nicht überdimensioniert, aber durchdacht, funktional und in ruhigen Naturtönen gehalten. Für alle, die lieber absolute Ruhe genießen, gibt es auch Zimmer mit Blick auf den ruhigen Innenhof – genauso stilvoll, nur eben abgeschirmt vom Trubel.
Frühstück: durchdacht und großzügig
Das Frühstück bei At Six ist ein Erlebnis für sich. Das Ambiente ist elegant, aber entspannt – dunkles Holz, gedämpftes Licht und eine angenehme Geräuschkulisse. Man möchte gar nicht wieder aufstehen. Und wir blieben lange sitzen.
Das Angebot ist klassisch und zugleich modern. Besonders geschätzt haben wir das frische Obst – saftige Orangenscheiben, süße Melone und vieles mehr, liebevoll angerichtet. Der knusprig gebratene Bacon war perfekt, und das Omelett mit einem Hauch Schärfe so gut, dass wir uns gleich ein zweites bestellt haben.
Dazu: frisches Brot, Chia-Pudding in kleinen Gläsern, pochierte Eier auf Wunsch und wirklich guter Kaffee. Alles wirkt sorgfältig ausgewählt. Das Frühstück bekommt von uns die volle Punktzahl.
Das Restaurant: At Six Dining Room
Wer am Abend nicht weit gehen möchte, findet im hauseigenen Restaurant At Six Dining Room eine stilvolle Adresse. Die saisonale Karte vereint nordische Wurzeln mit internationalen Akzenten. Die Gerichte sind harmonisch, geschmackvoll und visuell ein Genuss. Wir probierten unter anderem Tatar mit eingelegten Pilzen sowie gegrillten Fisch mit Nussbutter, Fenchel und Zitrus – beides überzeugte.
Auch die Weinkarte ist bemerkenswert kuratiert – Qualität statt Quantität. Wir wählten jeweils unterschiedliche Weine zum Essen und waren durchweg begeistert. Klassiker aus Europa, naturbelassene Weine und ein starkes alkoholfreies Angebot – alles vorhanden. Der Service war fachkundig, freundlich und nie aufdringlich.
Ein Restaurant, das souverän wirkt, ohne sich aufzuspielen – genau wie das gesamte Hotel.
Das Fitnessstudio – stilvoll und durchdacht
Wer seine Trainingsroutine beibehalten möchte, kann das problemlos tun. Im stilvollen Fitnessraum im Untergeschoss gibt es alles, was man braucht: Laufbänder, Freihanteln, Platz zum Dehnen – und das alles in einem optisch ansprechenden Umfeld.
TAK – Cocktails mit Aussicht
Über dem Hotel liegt TAK, ein beliebtes Rooftop-Restaurant mit japanisch-nordischer Küche und exzellenten Cocktails. Als wir dort waren, fand gerade ein Sake-Festival statt – ein Extra, das den Besuch besonders machte. Aber auch ohne Event lohnt sich TAK – allein schon wegen der atemberaubenden Aussicht über Stockholm.
Stockholm Under Stjärnorna – Sommer auf dem Dach
Gleich neben TAK befindet sich SUS (Stockholm Under Stjärnorna) – eine der größten und lebendigsten Rooftop-Bars der Stadt. Viele würden sagen: die beste. Im Sommer 2025 setzen SUS und At Six gemeinsam auf Live-Musik, DJs, Kinoabende und Pop-up-Events. Eine urbane Oase mit Sonnenuntergang und Skyline – wie gemacht für lange Abende.
Durchdachte Details – und ein Ventilator zur rechten Zeit
Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Zum Beispiel die Eiswürfelmaschine auf dem Flur – perfekt für einen kleinen Drink auf dem Zimmer.
Wenn wir etwas kritisieren müssten: Das Zimmer war etwas warm. Zugegeben – ich gehöre zu den Menschen, die im Winter bei offenem Fenster schlafen. Aber ein Anruf an der Rezeption genügte, und wenige Minuten später brachte uns ein Mitarbeiter einen Ventilator. Schnell, freundlich, gelöst.
Ein Ort, an den wir zurückkehren wollen
Was At Six so besonders macht, sind nicht nur die Zimmer, das Essen oder die Kunst – sondern das Gesamterlebnis. Jeder Aspekt ist durchdacht. Alles greift ineinander und schafft eine Ruhe mitten in der Großstadt.
Wir checkten aus mit etwas Sake im Blut, Frühlingssonne im Gesicht – und dem Gefühl, auf Reisen gewesen zu sein, obwohl wir Stockholm nie verlassen haben. Wir kommen wieder – gerne auf Etage 15, mit Kaffee in der Hand und den Dächern zu Füßen.